Technik: Pfeile allgemein
Es gibt so viele verschiedene Pfeile. Sie unterscheiden sich durch das verwendete
Material, die Länge, die Steifigkeit (Spine) usw.
Da ist es schwierig, die Übersicht zu behalten.
Zunächst einmal die Frage, woraus ein Pfeil im allgemeinen besteht:
Im Grunde sind alle Pfeile von Aufbau her gleich:
Grundsätzlich besteht ein Pfeil aus dem Schaft, der Pfeilspitze vorne am Schaft, der Nock am hinteren Ende und kurz davor die Befiederung.
Für die verschiedenen Bogenarten gibt es unterschiedliche Lösungen, welche Materialien benutzt werden.
Schäfte können aus Holz, Aluminium, Carbon oder Carbon/Aluminium-Verbundstoffen bestehen.
Pfeilspitzen gibt es in vielen Formen und Ausführungen. Sie werden entweder in den Schaft eingebracht, über den Schaft geschoben oder in sogenannte Inserts eingeschraubt.
Die Verbindung zwischen Schaft und Spitze wird meist durch Heißkleber hergestellt.
Die Nocke am hinteren Ende kann ebenso aufgesteckt oder direkt in den Schaft eingesteckt werden.
Hierfür gibt es sogenannte Bushings. die in den Schaft kommen und auf die die Nocke gesetzt wird.
Nocken werden im Gegensatz zu Spitzen nicht geklebt, sondern nur eingeschoben. Dadurch kann man sie bei einem Defekt leicht austauschen.
Damit ist der Pfeil eigentlich fertig und kann geschossen werden(Blankschaft).
Die Federn, die kurz vor der Nocke am Pfeilende angebracht werden, dienen nur der Stabilisierung, d.h. der Pfeilflug wird ruhiger. Das Material, aus den die Federn sind, ist entweder Kunststoff oder Naturfedern. Naturfedern kommen hauptsächlich bei Holzpfeilen im traditionellen Bereich vor.
Aluminium und Carbonpfeile (und deren Verbundstoffe) werden mit Kunststoff-Federn geschossen. Der Vorteil ist die immer gleiche Form und Größe und das gleiche Gewicht. Naturfedern können schon mal leichte Differenzen aufweisen.
Man sieht bei den Kunststoff-Federn (Vanes) immer wieder unterschiedliche Formen und Größen. Die Formen werden je nach Bedarf vom Schützen ausgewählt. Die Größen sind abhängig vom Einsatzgebiet der Pfeile.
In der Halle ist naturgemäß nicht mit Wind zu rechnen, deshalb können hier größere Vanes benutzt werden als im Freien, wo Wind den Flug beeinflussen kann.
Der Spine-Wert eines Pfeils ist ein Wert, der Festigkeit- bzw. Durchbiegefähigkeit eines Pfeils beschreibt. Beim Abschuss wird der Pfeil durch die Sehne nach vorne beschleunigt. Die Massenträgheit wirkt dem entgegen, sodaß der Pfeil sich erst einmal leicht zu einer Seite durchbiegt und dann wieder zu der anderen Seite gestaucht wird. Diese Bewegung wird mit jedem Mal kleiner und der Pfeil stabilisiert nach einer Weile.
Die Zuglast der Bögen beeinflusst die Auswahl des richtigen Spine's für die benutzten Pfeile.
Pfeile mit einem größeren Grad der Durchbiegung sind für geringe Wurfarmstärken geeignet, Pfeile für große Bogenlasten müssen entsprechend härter sein und sich weniger durchbiegen.
Genaue Erklärungen und Zusammenhänge bitte den 2 Büchern "Das große Pfeilebuch" entnehmen.
Teil 1 behandelt Holzpfeile und Teil 2 Alu- und Carbon-Pfeile.